Besessen by James Herbert

Besessen by James Herbert

Autor:James Herbert [Herbert, James]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi


17

Zigarettenrauch verpestete die Luft, wirbelte in jenen Lichtbalken, die durchs Schlafzimmerfenster wuchsen. Ash las seine Notizen, legte den Filzstift beiseite und lauschte dem Brodeln des Ärgers tief in ihm. Ruckartig drückte er den Zigarettenstummel im metallenen Aschenbecher aus und griff nach der Wodkaflasche, deren Pegel schon beträchtlich gesunken war. Doch er kam nicht dazu, einen Schluck zu trinken: Jemand klopfte an die Tür. Simon Mariell wartete keine Aufforderung ab, kam einfach herein. »Haben Sie ein paar Minuten Zeit?« fragte er, auf den Lippen jenes hochnäsige Lächeln, das Ash noch wütender stimmte. »Robert möchte mit Ihnen reden. Im Wohnzimmer.« Ash versuchte, seinen Zorn zu kontrollieren. »In Ordnung. Es ist höchste Zeit für ein offenes Gespräch.« Er zog die Jacke von der Stuhllehne, streifte sie über und trat auf den Flur. Simon wanderte bereits durch den Korridor, und Ash folgte ihm. Ihn störte das düstere Zwielicht in diesem Teil des Hauses, der Geruch von Staub und altem Holz. Er ging die breite Treppe hinab, müde vom Brandy in der Küche, dem Wodka in seinem Zimmer. Zum ersten Mal fielen ihm die Fransen am Rand des Teppichs auf, der die Stufen bedeckte. Robert, Christina und Nanny Tess warteten im Salon auf ihn. Simon schloss die Tür hinter dem Ermittler, nahm dann neben seiner Schwester auf dem Sofa Platz. Robert stand an einem der großen Fenster, drehte sich um und kam näher. Er lächelte kühl. »Wie wär's, wenn Sie uns vom gegenwärtigen Stand Ihrer Untersuchungen berichten, Mr. Ash?« »Was für ein dummes Spielchen treiben Sie jetzt?« erwiderte er. Christina hob abrupt den Kopf, überrascht von der Antwort. Robert lächelte weiterhin, und seine Stimme klang sanft. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz ...« »Der Zwischenfall gestern Abend. Und heute führt mich Christina zum Familienmausoleum, wo der verdammte Hund auf mich lauert.« »Aber ich ...«, begann die junge Frau. Ash sah sie an. »Sie sind ganz zufällig in Richtung Grab gelaufen, nicht wahr? Und die Summen, die ich im Wald hörte - nur Einbildung?« Er wandte sich wieder an Robert. »Vor einer Weile hat mir Ihre Tante eine ziemlich verrückte Geschichte über eine angebliche Zwillingsschwester Christinas erzählt, die vor einigen Jahren im Teich ertrunken sein soll.« Er warf der alten Frau einen wütenden Blick zu. Sie saß auf der Kante eines Lehnstuhls, der zarte Leib steif und gerade. »Sie hätte mich fast überzeugt. Es passt ja so wunderbar zu dem Spuk, dem ich hier nachgehen soll.« »Ich glaube, aufgrund Ihrer bisherigen Erfahrungen sind Sie zu voreingenommen«, erwiderte Robert glatt. »Warum sollten wir uns solche Mühe geben, Sie zu täuschen?« »Diese Frage wollte ich Ihnen stellen. Veranstalten Sie dieses ganze Theater, um mich in Misskredit zu bringen? Stecken vielleicht noch andere dahinter? Vergeltung für all den falschen Spuk und die spiritistischen Schwindler, die ich entlarvt habe? Ist dies vielleicht eine Verschwörung, um mir einen Denkzettel zu verpassen? « Robert ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ihnen scheint nicht klar zu sein, wie lächerlich Ihre Anschuldigungen sind. Nun, Ihr Groll gegen bestimmte Parapsychologen und übernatürliche Phänomene ist mir durchaus bekannt, aber die MariellFamilie hat damit nichts zu tun.



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